BARUCH
Anklage - Vergebung

Baruch

Baruch Haba Be'Shem Adonai

Gesegnet sei Er, der im Namen des Herrn kommt

BARUCH
www.baruch.ch

Rudolf Kaleb

SCHUREK

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Das Foto ist aus 
einem Gruppenbild
einer afrikanischen
Gemeinde kopiert.


E-Mai:

dodi@baruch.ch

Herr, ich will dich preisen unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Nationen! Denn gross bis zum Himmel ist deine Gnade, und deine Treue bis zu den Wolken!


Erhebe dich über die Himmel, o Gott, über der ganzen Erde sei deine Herrlichkeit!


Psalm 57,9-11



Es sollen dir danken die Völker, o Gott, alle Völker sollen dir danken!


Die Nationen sollen sich freuen und jauchzen, weil du die Völker recht richtest und die Nationen auf Erden führst. (Sela.)


Es sollen dir danken die Völker, o Gott; alle Völker sollen dir danken!


Psalm 67,3-5

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Über Anklage und Vergebung

Geschrieben mitte September 2021

Wir leben in einer interessanten, aber auch in einer verzwickten Zeit – vor allem auch, weil unser Herr uns in eine höhere Liga nehmen möchte. Darum wird Er nicht mehr alles zulassen können! Auch der Widersacher wird versuchen uns vermehrt zu manipulieren, uns in Streitereien zu verwickeln und – uns zu spalten.


Nachstehend ein Wort, das mich der Herr mitten in der Nacht schreiben liess, denn ich musste es am folgenden Tag über einer Gruppe aussprechen. Warum will ich hier nicht schreiben, denn mir wurde viel Unrecht angetan in einer Gebetsgruppe, die ich in der Innerschweiz monatlich und geistlich leitete. Ich habe vergeben! Nachdem diese Anklagen hinter meinem Rücken nicht aufgehört hatten, habe ich mich aus dieser, seit über zehn Jahren bestehenden Gemeinschaft, zurückgezogen ...


Handelt Gott nicht auch so? Ja, er zieht sich zurück, wenn wir sündhaft handeln oder Pharisäer bleiben und nicht einsichtig werden!


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Gottes Armee ist die einzige Armee, die sich selbst bekämpft!


Diese Worte hörte ich in mir, als Baptisten vor der ganzen Gemeinde während einer Versammlung stritten und einander anklagten ...


Aber, wie gehen wir mit Streitigkeiten um?


Grundsätzlich haben wir drei verschiedene Möglichkei­ten, auf einen Streit, eine Auseinandersetzung oder einer Anklage Stellung zu beziehen:


Entweder wir antworten mit Verdrängung – Unangenehmes wird nicht ausgesprochen. Oder wir reagieren mit Schlagabtausch, mit Aggressi­on – ungehemmt drücken wir unsere Wut aus. Gottes Lösung ist jedoch, dass wir mit Liebe und mit Versöhnung aufeinander zugehen! Wir nehmen den Anderen an, vergeben ihm rasch und verharren nicht auf unserem Standpunkt bzw. Recht!


  • Verdrängung verfälscht den Frieden – macht uns daher leidend!
  • Aggression bricht den Frieden – macht matt und psychisch krank!
  • Versöhnung aber schafft Frieden – befreit uns von allem!


Leider fällt uns das Letztere häufig sehr schwer ...


Versöhnung, Liebe und Frieden untereinander, das ist es, was Gott von uns will, das ist es, was Jesus in der Bergpredigt seinen Jüngern und uns auch heute mit auf den Weg gibt, wenn Er uns mit erhobenem Zeigefinger warnt:


Wenn du also deine Gabe zum Altar bringst und dir dort einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, dann lass deine Gabe dort vor dem Altar; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bru­der (Schwester)!Danach komm und bring ´Gott` deine Gabe dar. Wenn du jemand eine Schuld zu bezahlen hast, dann einige dich mit ihm, solange du noch mit ihm auf dem Weg ´zum Gericht` bist. Tu es schnell, sonst übergibt er dich dem Richter, und dieser übergibt dich dem Gerichtsdiener, und du wirst ins Gefängnis geworfen. Ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bevor du alles bis auf den letzten Heller bezahlt hast!

Mt 5:23-26


Unsere Beziehung zu Gott kann nur gut sein, wenn auch unser Verhältnis zu unseren Mitmenschen in Ordnung ist. Bleiben wir unseren Mitmenschen etwas schuldig, so bleiben wir Gott etwas schuldig. Ja, mehr noch: auch uns selbst bleiben wir etwas schuldig und es wird uns grossen Schaden zufügen!


Bitterkeit, Ärger und Verletzung fressen sich wie ein Krebs in unser Innerstes. Unversöhnlichkeit, auch wenn sie noch so gut verdrängt wird, lastet schwer auf unserer Seele, macht unglücklich - psychisch und auch körperlich sehr krank!



Jesus macht bei Anklagen nicht mit!


Eine bedrückende Szene (Johannes 8): Aufgebrachte Männer schleppen lautstark eine Frau auf den Platz, wo sich Jesus befindet. Dort soll jeder sehen und wissen, dass sie Ehebruch begangen hat. Noch an Ort und Stelle soll die ertappte Frau getötet werden!


Die Begebenheit wird von Johannes berichtet, einem Mitarbeiter und sehr engen Freund von Jesus. Es wird erkennbar, dass die Männer sich auf der Seite des Glaubens und Gottes sehen, denn sie berufen sich auf die Gebote von Mose (Alter Bund) und setzen sich für die eheliche Treue ein. Sie bitten Jesus mit Stolz, Er soll ihr Urteil bestä­tigen. Dann wollen sie die Frau ohne Gnade steinigen!


Jesus aber hält sich aus dem Tumult dieser Pharisäer heraus. Er sagt nichts und steht auch nicht empört vor der zitternden Frau. Das lässt vermuten, dass die beschuldigte Frau – vielleicht ver­letzt, ganz sicher aber verängstigt – auf dem Boden kauert oder liegt. Je­sus bückt sich, er geht wohl in die Hocke, denn Er wusste, dies ist eine Falle der Pharisäer, die an Ihm nach Fehlern suchten! Nein, Jesus erhebt sich nicht über die Frau, sondern geht auf das gleiche Niveau mit ihr. Er nimmt kör­perlich und auch in der Sache eine andere Haltung ein als die richtenden Männer: Er klagt nicht an und Er ruft auch nicht nach Strafe. Stattdessen sitzt Er in der Hocke, sagt nichts und zeichnet mit dem Finger im Sand, so als gehe ihn das Ganze nichts an - ich denke, Er wartete auf die Antwort Seines Vaters.


Nun sagt Jesus laut und mit grosser Autorität, indem Er sich zu den Versuchern und Anklägern aufrichtete:


«Wer von euch noch nie gesündigt hat, soll den ersten Stein auf sie werfen!» Joh 8,7


Dies ist eine wichtige und zentrale Botschaft, die von den Feierlichkeiten des Todes sowie der Auferstehung Jesus (Pessach) ausgeht und – auch für uns alle im Neuen Blutbund gilt und ein sehr wichtiges Geheimnis ist:


Jesus hat alle Anklagen auf sich genommen. Er lässt nicht zu, dass Menschen, die zu ihm gehören wollen, von anderen beschuldigt, angeklagt und bestraft werden. Er hat alle Beschuldigung, Schuld und Strafe auf sich selbst genommen und dafür bereits qualvoll bezahlt!


Jesus macht gegenüber den selbstgerechten Männern deutlich, dass es keinem zusteht, andere anzukla­gen oder zu verurteilen. Jesus selbst, der einzige, der nie gesündigt hat, der das Recht zur Anklage hätte, verzichtet darauf. Er sagt zu der Frau: «Ich verurteile dich nicht!» Damit zeigt sich Jesus aber gegen­über der Sünde keineswegs gleichgültig, denn er sagt auch zu der erlösten Frau, dass sie künftig nicht mehr sündi­gen soll!


Ist es nicht merkwürdig, Jesus wurde durch Seine Ankläger und aus dem eigenen Volk zum Tod verurteilt. Aber nun ist Satans Zeit abgelaufen! Die Zeit der Anklage ist vorbei, er wurde von Jesus am Kreuz besiegt, schon vor bald 2'000 Jahren – Halleluja! Bald wird der Verkläger der Brüder (Satan) zum Angeklagten und muss vor dem letzten Gericht erscheinen!



Durch Vergebung in wahre Vergebung!


Die Vergebung unserer Sünden brauchen wir nicht nur um vor Gott in Ordnung zu sein, wir brauchen sie auch, um als Menschen auf dieser Erde leben zu können. Unvergebenheit ist eines der gemeinsten Fallstricke, die der Feind benutzt, um Menschen, Familien, Gemeinschaften, aber auch ganze Nationen, in die Gefangenschaft zu führen und, sie so zu versündigen und auszuschalten!!


Vergebung in Liebe ist das einzige und wirksamste Mittel, um diese Blockaden zu durchbrechen!


Darum sagt uns Jesus warnend:


Ihr habt gehört, dass gesagt ist: »Auge um Auge und Zahn um Zahn!« Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen; sondern wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, so biete ihm auch die andere dar; und dem, der mit dir vor Gericht gehen und dein Hemd nehmen will, dem lass auch den Mantel; und wenn dich jemand nötigt, eine Meile weit zu gehen, so geh mit ihm zwei. Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der von dir borgen will!


Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde (Dämonen ausgeschlossen!), segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eu­res Vaters im Himmel seid! Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt es regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, was habt ihr für einen Lohn? Tun nicht auch die Zöllner (Sünder / unehrliche, bestechliche Steuereintreiber der römischen Besatzer) dasselbe? Und wenn ihr nur eure Brüder grüsst, was tut ihr Besonderes? Machen es nicht auch die Zöllner ebenso? Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist! Mt 5,38-48


Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.  Mt 6:14-15


Und richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet; verurteilt nicht, so werdet ihr nicht verurteilt; sprecht los, so werdet ihr losgesprochen werden! Gebt, so wird euch gegeben werden; ein gutes, vollgedrücktes und gerütteltes und überfliessendes Mass wird man in euren Schoss schütten. Denn mit demselben Mass, mit dem ihr [anderen] zumesst, wird euch wieder zugemessen werden.  Lk 6,27-38


Wenn man im Unrecht ist, sollte man es schnell eingestehen und versuchen, die Angelegenheit wieder in Ordnung zu bringen. Wenn man dagegen keine Reue zeigt, dann wird uns die eigene Sünde schliesslich überrollen, sodass man nicht nur alles wiedergutmachen, sondern womöglich auch noch eine harte Be­strafung (auch durch Züchtigung) hinnehmen muss. Und man sollte nie zu eilig mit Klagen (sprich Prozessieren) sein. Wenn wir das tun, dann wird das Gesetz uns ertappen und man wird bis zum letzten Cent zu bezahlen haben (Mt 5,26).


Wo aber die Sünden vergeben sind, ist kein weiteres Opfer mehr dafür nötig!  Heb 10,18


Dies musste ich mit euch teilen, denn in der Einheit der Brüder (und Schwestern) liegt ein grosses Ge­heimnis! Denkt über diese Worte nach.


(...) Seid alle gleichgesinnt, mitfühlend, voll brüderlicher Liebe, barmherzig, gütig! Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Schmähung mit Schmähung, sondern im Gegenteil segnet, weil ihr wisst, dass ihr dazu berufen seid, Segen zu erben! Denn »wem das Leben lieb ist und wer gute Tage sehen will, der bewahre seine Zunge vor Bösem und seine Lippen, dass sie nicht Trug reden; er wende sich ab vom Bösen und tue Gutes; er suche den Frieden und jage ihm nach! Denn die Augen des Herrn sehen auf die Gerechten, und seine Ohren hören auf ihr Flehen; das Angesicht des Herrn aber ist gegen die gerichtet, die Böses tun!«  1.Pet 3,8-12


Er ist es nun auch, der ´der Gemeinde` Gaben geschenkt hat: Er hat ihr die Apostel gegeben, die Propheten, die Evangelisten, die Hirten und Lehrer.  Sie haben die Aufgabe, diejenigen, die zu Gottes heiligem Volk gehören, für ihren Dienst auszurüsten, damit ´die Gemeinde`, der Leib von Christus, aufgebaut wird. Das soll dazu führen, dass wir alle in unserem Glauben und in unserer Kenntnis von Gottes Sohn zur vollen Einheit gelangen und dass wir eine Reife erreichen, deren Massstab Christus selbst ist in seiner ganzen Fülle!  Eph 4,11-13


Es geht mir darum, dass ihr gestärkt und ermutigt werdet und dass ihr in Liebe zusammenhaltet! Dann werdet ihr eine tiefe und umfassende Erkenntnis erlangen, ein immer grösseres Verständnis für das Geheimnis Gottes. Christus selbst ist dieses Geheimnis; in ihm sind alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen!  Kol 2:2-3


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Prüfen wir unser Leben, unseren Zustand und – vor allem unser aktuelles Verhältnis zu unserem Herrn, unserem geliebten Bräutigam und lassen wir uns durch Ihn verändern! Amen


Hier ein wichtiger Ausschnitt aus dem sehr wertvollen Buch von Zac Poonen - Fünfzig Kennzeichen von Pharisäern    (Buch: siehe unten)


Pharisäer klagen andere an


„Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer brachten eine Frau, beim Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte und sprachen zu ihm (Jesus): Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. Mose aber hat uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du? Das sagten sie aber, ihn zu versuchen, damit sie ihn verklagen könnten“  Joh 8,3-6


Die Pharisäer verstanden nicht das Herz Gottes hinter dem Gesetz, nach dem Ehebrecherinnen gesteinigt werden sollten. Gott hatte nicht Gefallen daran zu sehen, wie Frauen zu Tode gesteinigt wurden, sondern er wollte eine ernste Abschreckung gegen Ehebruch schaffen. In Wirklichkeit waren die Pharisäer gar nicht daran interessiert, das Gesetz zu befolgen. Sie wollten nur Gründe finden, um Jesus anzuklagen. Sie hatten bereits die sündige Frau angeklagt und nun wollten sie auch noch den sündlosen Sohn Gottes anklagen. So sind Pharisäer. Sie haben selbst keine Gottesfurcht und würden auch den gottesfürchtigsten Menschen anklagen, ebenso wie jeden anderen.


Die Pharisäer dachten, diese Situation sei eine Zwickmühle, und was immer Jesus sagen würde, würde ihnen Grund geben, ihn anzuklagen. Wenn er sagte: „Steinigt sie zu Tode“, würden sie ihm mangelnde Barmherzigkeit vorwerfen; wenn er sagte: „Nein, steinigt sie nicht“, dann würden sie ihm vorwerfen, das Gesetz des Mose nicht zu halten. Es war, als würden sie eine Münze werfen und dabei sagen: „Kopf – wir gewinnen; Zahl – du verlierst.“ Wir gewinnen so oder so. Aber sie gewannen nicht. Sie verloren! Jesus antwortete nicht sofort, sondern setzte sich und wartete auf ein Wort von seinem Vater. Sobald er die Antwort des Vaters hörte, sprach er zu ihnen: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“ Ein Satz vom Vater genügte, um das Problem zu lösen.


Wenn du auf den Heiligen Geist hörst, brauchst du in solchen Situationen keine langen Predigten zu halten. Ein Satz kann deinen Feinden den Mund stopfen. Auch heute gibt Gott jenen Menschen solche Worte der Weisheit, die keine Pharisäer sind und die nicht andere Menschen anklagen. Gottes Verheissung für sie ist:


„Denn ich will euch Mund und Weisheit geben, der alle eure Gegner nicht widerstehen noch widersprechen können!“  Lk 21,15


War Jesus gegen Ehebruch? Ja, mit Sicherheit. Aber er war viel mehr gegen
Gesetzlichkeit als gegen Ehebruch. Wir sehen das hier sehr deutlich. Die
Ehebrecherin stand auf der einen Seite von Jesus und die legalistischen Pharisäer auf der anderen Seite. Am Ende sehen wir nur noch die Ehebrecherin zu Jesu Füssen. Die andern waren durch die Worte, die Jesus gesprochen hatte, vertrieben worden. Ehebruch war nur ein Splitter im Auge der Frau, verglichen mit den massiven Balken der Gesetzlichkeit und des Hasses in den Augen der Pharisäer.


Stell dir nun selbst die Frage, wie oft du gute Brüder und Schwestern wegen etwas angeklagt hast, das nicht ein Millionstel so schlimm wie Ehebruch ist. Denke daran, was du hinter ihrem Rücken, in deinem Hause oder woanders über sie gesagt hast. Jedes Mal, wenn du dich solchen Anklagen hingegeben hast, wurde der Balken in deinem Auge – deine harte, richtende, anklagende Einstellung gegenüber anderen – immer grösser und grösser und machte dich immer blinder für geistliche Dinge. Wem hast du letztendlich geschadet? Dir selbst mehr als irgendjemandem sonst!


Glaubst du, dass ein Mann mit einem Balken im Auge ein Augenarzt sein kann, der anderen Menschen Splitter aus den Augen entfernt? Du musst das Wort des Herrn hören, das zu dir spricht: „Lass deine Brüder und deine Schwestern in Ruhe. Sie haben bloss ein paar Splitter im Auge. Der Balken in deinem Auge ist viel schlimmer als all ihre Splitter zusammen.“


Warum war Jesus so sehr gegen diesen Geist der Anklage? Weil er, als er im
Himmel war, gehört hatte, wie Satan (der „Ankläger der Brüder“) Menschen „Tag und Nacht“ anklagte (Offb 12,10). Als Jesus auf die Erde kam und Menschen sah, die denselben Geist hatten, erinnerten sie ihn an Satan. Jesus hasste diesen Geist der Anklage damals und er hasst ihn auch heute. Ist dir klar, dass du Jesus an Satan erinnerst, wenn du andere Menschen richtest? Die meisten Gläubigen sehen das nicht – weil der Balken in ihren Augen sie blind gemacht hat.


Wenn es eine Botschaft gibt, die ich seit 30 Jahren predige, dann diese: Wenn du geistlich wachsen willst, dann hör auf, andere zu richten und richte dich selbst. Benutze dein Mikroskop für dich selbst und nicht für andere. Und wenn du dich selbst gerichtet hast, will ich dir sagen, was du tun sollst. Richte dich noch mehr. Wann sollst du damit aufhören? Erst dann, wenn du ganz wie Jesus geworden bist. Der Apostel Johannes sagte den Gläubigen am Ende seines Lebens Folgendes:


„Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist!“  1Joh 3,2-3


Wie soll nun ein Gemeindeleiter jemanden korrigieren, der im Unrecht ist? Mit
Barmherzigkeit – mit sehr viel Barmherzigkeit, mit ebenso viel Barmherzigkeit wie der Herr ihm erwiesen hat. Jesus ignorierte die Sünde des Ehebruchs nicht, die diese Frau begangen hatte. Nein. Zuerst sagte er ihr mit großem Mitgefühl: „Ich verdamme dich nicht“. Dann warnte er sie sehr ernst: „Tu diese Sünde nie wieder.“ Gottes Gnade duldet unsere Sünden nicht. Zuerst vergibt sie uns unsere Sünden, dann warnt sie uns, nicht mehr zu sündigen, und dann hilft sie uns, nicht mehr zu sündigen.


Warum gingen alle Pharisäer weg? Sie hätten alle als gebrochene Menschen zum Herrn kommen und sagen sollen: „Herr, bitte vergib mir. Ich habe jetzt Licht über meine verborgenen Sünden und über meine harte, gesetzliche Einstellung. Ich sehe jetzt, dass ich viel schlimmer bin als diese Frau. Bitte hab Erbarmen mit mir.“ Aber keiner von ihnen kam so zu Jesus.


Wie steht es mit dir, der du an so vielen Menschen etwas auszusetzen hast und Fehler siehst? Wirst du dich heute vom Herrn zerbrechen lassen?


Wenn manchmal Menschen zu mir kamen, um sich für etwas zu entschuldigen, das sie gegen mich gesagt oder getan hatten, habe ich gespürt, dass sie nicht zerbrochen waren. Das bewies, dass sie für ihre Sünde nicht wirklich Busse getan hatten. Sie befolgten nur ein Gesetz, um ihr Gewissen reinzuwaschen. Ich vergab ihnen sofort. Aber ich bin sicher, dass sie wieder in diese Sünden fallen werden, weil sie gesetzlich sind. Sie hatten wohl prinzipiell erkannt, dass sie „Gesetz Nr. 347 – Du sollst nicht hinter seinem Rücken schlecht über einen Ältesten reden“, nicht befolgt hatten und sich nun entschuldigen mussten. Und sie entschuldigten sich rein formal, um „Gesetz Nr. 9 – Du sollst dich bei demjenigen, dem du Unrecht getan hast, entschuldigen“, zu befolgen! Aber innerlich hat sich bei ihnen nichts geändert.
Sie leben genauso weiter wie bisher.


Wenn Gott uns sein Licht über unsere Sünden gibt, dann werden wir von diesem Licht so geblendet sein, dass wir wie tot zu Jesu Füssen fallen (Offb 1,17), und uns selbst für „den grössten Sünder auf Erden“ halten werden (1Tim 1,15). Hast du dich schon einmal so gefühlt? Oder denkst du, dass du nur einige kleine Fehler gemacht hast? Dann bist du ein Pharisäer und es kann mit dir nicht gut gehen, bis du darüber Busse tust, dass du arme Menschen mit Splittern in den Augen steinigst. Lass dein widerspenstiges Herz von Gott zerbrechen.


Jakobus 2,13 erinnert uns daran, dass „Gott alle, die anderen keine Barmherzigkeit erwiesen haben, unbarmherzig richten wird!“. Und Gemeindeleiter sind in diesem Bereich gewöhnlich die Haupttäter. Auch Eltern müssen aufpassen, dass sie ihren Kindern gegenüber nicht unbarmherzig sind.


Ein Ältester, der Ehebruch begeht, kann dadurch niemals eine Gemeinde zerstören, denn jeder Christ weiss, dass Ehebruch Sünde ist, sodass dieser Leiter umgehend seine Position verlieren wird. Wenn ein Gemeindeleiter jedoch gesetzlich ist, stellt er eine viel grössere Gefahr dar – weil er „Heiligung“ predigt. Und alle, die in Bezug auf Gesetzlichkeit kein Licht haben, werden ihm folgen und selbst zu Legalisten werden. Wie ein blinder Pharisäer wird er auf diese Weise auch andere in die tiefe Grube der Gesetzlichkeit führen, in die er selbst gefallen ist.


Hast du wirklich erkannt, dass deine Einstellung des Richtens und Anklagens
schlimmer ist als zehnfacher Ehebruch? Wie würdest du Buße tun, wenn du im letzten Monat zehnmal Ehebruch begangen hättest? Du musst sogar noch mehr Buße tun, wenn du den Geist der Anklage hast.


Am 2. Juni 2025 sprach der Herr für den Leib Christi zu mir:


„Entleert Eure Herzen von allem Ballast, damit ich Eure Herzen füllen kann mit der Kraft des Heiligen Geistes. Bittet um den Heiligen Geist, denn wer bittet, der wird empfangen! Und Ihr werdet erfüllt mit dem Heiligen Geist und Ihr dürft ein Segen sein an dem Ort, wo Ihr Euch bewegt – in der Gemeinde, in der Familie oder unter den Menschen! Lasst Euch erfüllen mit meiner Kraft!“